Minergie-Areal: Ein Instrument zur Umsetzung der Klimaziele
Das neue Label Minergie-Areal bietet Gemeinden und Städten ein Instrument zur Umsetzung ihrer Klimaziele in der Raumplanung. Mit klaren Vorgaben zu Energieeffizienz, Klimaschutz, Klimaanpassung und Mobilität können sie mit dem Minergie-Areal die komplexen Anforderungen einfach in der Raumplanung verankern. Das Label konzentriert sich auf die wesentlichen Kriterien mit grosser Wirkung auf den Klimaschutz, immer unter Berücksichtigung weiterer wichtiger Faktoren der Nachhaltigkeit.
Wenige, griffige und wirksame Vorgaben
Es wird ein übersichtlicher
Katalog an Anforderungen eingesetzt: Alle 17 Pflichtvorgaben und
mindestens drei von 17 Wahlvorgaben müssen umgesetzt werden. Die Vorgaben
sind in fünf Themenbereiche gegliedert, welche nachfolgend beschrieben sind.
(A) Einzelgebäude: Im Minergie-Areal sind Regeln für Neubauten und die energetische Transformation der Bestandesbauten gesetzt. Im Betrieb dürfen die Gebäude keine Treibhausgasemissionen verursachen. Auch im zukünftig heisseren Klima wird ein hoher Komfort im Innenraum gewährleistet.
(B) Areal-Management: Das Minergie-Areal verfügt über eine Organisation, welche die Verantwortung für die Entwicklung und Inbetriebsetzung hat. Das Energie-Monitoring mit Prüfung der Verbrauchswerte und Betriebsoptimierung bei Bedarf sorgt für einen gut eingestellten Betrieb.
(C) Energie und Treibhausgase: Im Zusammenhang mit Netto-Null sind die Treibhausgasemissionen aus der Erstellung der Gebäude ganz wesentlich. Ein Areal-Grenzwert sorgt dafür, dass diese Emissionen im Minergie-Areal auf einem möglichst tiefen Niveau gehalten werden. Rückbauten fliessen dabei in die Betrachtung ein.
(D) Komfort und Klimaanpassung: Im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist insbesondere mit häufigeren Extremereignissen zu rechnen (Hitzetage, Starkregen und Trockenperioden). Deshalb ist wichtig, dass die Umgebung einerseits auf diese Extremereignisse vorbereitet ist, anderseits den Nutzenden auch an Hitzetagen eine grosse Aufenthaltsqualität bietet. Im Minergie-Areal wird dies gewährleistet durch hohe Anforderungen an die Versickerung und Retention von Regenwasser (Schwammstadt-Prinzip) und die Begrünung / Beschattung des Aussenraums.
(E) Mobilität: Der Verkehr ist in der Schweiz für rund einen Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Minergie-Areal setzt hier mit der Förderung des Velo- und Fussverkehrs, der Elektromobilität sowie dem Sharing von Fahrzeugen an. Areale-Entwickler oder Gemeinden können einen zusätzlichen Beitrag leisten, indem Wahlvorgaben ergänzend umgesetzt werden. Dazu gehört beispielsweise das Schaffen von Angeboten wie Kitas, Lebensmittelläden oder Co-Working-Spaces oder ein minimales Angebot von Personenwagen-Abstellplätzen.
Der Vorteil einer Zertifizierung
Mit einer Zertifizierung nach Minergie-Areal wird die Einhaltung
der Anforderungen durch eine Fachpersonen überprüft und mit einem Zertifikat
belegt.